Nachdem sich immer mehr Leute über Verbindungsabbrüche mit dem iPhone 4 beschwerten und gar Sammelklagen gegen Apple eingereicht wurden, widersprach der Hersteller zuletzt den Vorwürfen, die von einem ernsten Designfehler sprachen.

Vielmehr sei die Signalstärke lediglich falsch angezeigt worden – und das bereits seit dem iPhone 3:

Upon investigation, we were stunned to find that the formula we use to calculate how many bars of signal strength to display is totally wrong.

Nach neuen Testläufe meldet dagegen das Magazin Consumer Reports (eine amerikanische Version der Stiftung Warentest) Zweifel an dieser Erklärung Apples an und rät vom Kauf eines iPhone 4 ab:

Our findings call into question the recent claim by Apple that the iPhone 4's signal-strength issues were largely an optical illusion caused by faulty software [...].

Due to this problem, we can't recommend the iPhone 4.

So entwickelt sich dieser technische Fehler für die einstige Lieblingsfirma mittelschichtiger Yuppies und Mode-Geeks immer mehr zum PR-Desaster.

Was sollte man jedoch nicht tun, wenn das Image in Gefahr ist? Richtig: die Kritik durch Zensurbemühungen erst richtig befeuern. Die funktionieren im Internet so gut wie nie, und am Ende schießt das Social Web tausendfach zurück.

Wohl bekomm's, Steve!

Nachtrag vom 13. Juli: Laut diePresse.com sucht Apple seit dem Vortag des iPhone-4-Start mehrere Ingenieure, die sich mit Antennen auskennen.

Nachtrag vom 14. Juli: Selbst Technikjournalisten wie Molly Woods (CNET) und selbsterklärte Apple-Fanbois wie Marc Arment (Chefentwickler von Tumblr oder Instapaper) fordern inzwischen offen eine Rückrufaktion für alle bislang verkauften iPhone 4, um die technischen Macken zu beheben.

Nachtrag vom 16. Juli: Scheinbar wusste Apple-Boss Steve Jobs bereits seit letztem Jahr von den zu erwartenden Empfangsproblemen. Dies berichtet jetzt die Finanz-Nachrichtenagentur Bloomberg und beruft sich dabei auf einen namentlich genannten Ingenieur des Herstellers. Resultat: die Aktie fiel unter 250 Euro.