Open Source ist Kommunismus

Bill Gates bezeichnete die Entwickler von freier Software anno 2005 als Kommunisten. Damit ist er ganz auf Linie mit seinem direkten Nachfolger bei Microsoft, Steve Ballmer, der bereits 2001 öffentlich erkannt hatte:

Linux is a cancer that attaches itself in an intellectual property sense to everything it touches.

Aber auch andere Leute scheinen vom Bösen in FOSS überzeugt zu sein: Shai Agassi, bis 2007 Präsident der Products and Technology Group bei SAP, hielt 2005 Intellectual property socialism für das Schlimmste, das einer Gesellschaft passieren kann, die auf intellektuellem Eigentum basiert.

When you program Open Source you're programming Communism

Nun sind diese Aussagen bereits einige Jahre alt. Wie steht es heute um die Big Players und das Thema "Freie Software"? Wo verlaufen die Fronten?

Einer der großen Fische, Google, setzt zwar nicht auf Open Source, aber immerhin sind die meisten angebotenen Dienste für Privatpersonen gratis.

Ein anderer Mitspieler hat sich für den anderen, den Microsoft-Weg entschieden. Und das ist wohl nur wenigen überhaupt bewusst: während Experten mangels Beweisen nur davon ausgehen können, dass Microsoft in der Vergangenheit Teile des freien Betriebssystems FreeBSD in seine eigenen Produkte hat einfliesen lassen, gilt diese Vorgehensweise im Falle Apple als erwiesen.

Dagegen ist im Grunde genommen auch nichts zu sagen, erlaubt die Philosophie hinter FOSS doch ausdrücklich die Verbreitung und Weiterverwendung von Programmteilen. Ein fahler Nachgeschmack bleibt allerdings, wenn Firmen wie Microsoft und Apple (kosten-)freie Software ausschlachten, deren idealistische Entwickler als Kommunisten beschimpfen und am Ende des Fließbandes ein hochpreisiges Endprodukte auf den Markt werfen, das mit restriktiven Copyright- und DRM-Mechanismen allem widerspricht, wofür FOSS steht.

Kein Wunder also, dass endlich auch "offizielle" Stellen wie die Free Software Foundation aufwachen und darauf hinweisen, was Apple's Geschäftsgebaren gerade dank hegemonial ausgelebtem iPhone-Apps-Monopol für den Softwaremarkt bedeutet.