Pakistan verbannt Facebook, Youtube und Wikipedia

Pakistan im Zwist mit Facebook und anderen Seiten

Pakistan sperrte gestern scheinbar den Zugriff auf Facebook, weil dort der Wettbewerb Everybody Draw Mohammed Day! stattfindet und Bilder des Propheten im Islam verboten sind.

Heute vermelden die Agenturen nun, dass inzwischen rund 450 Internetseiten nicht mehr erreichbar seien. Darunter befinden sich prominente Beispiele wie Youtube und Wikipedia.

Dass diese Maßnahmen der Pakistan Telecommunication Authority in einem Land, das "Islamic Republic" im Namen trägt religiös begründet sind, wird sicher niemanden erstaunen. Ein Armutszeugnis stellen sie dennoch dar.

Initiatoren der Aktion sind jedoch laut Associated Press nicht die Machthaber des Landes, sondern eine Gruppe von islamischen Rechtsanwälten, die vor Gericht eine Abschaltung von Facebook bis zum Ende diesen Monats erwirkt hatten.

Aber wer weiß? Vielleicht politisiert dieses radikale Eingreifen in die persönliche Freiheit der Menschen die Jugend Pakistans ja ebenso wie seinerzeit die mutmaßlichen Wahlmanipulationen des Ahmadinedschad die jungen Menschen im Iran. Dann könnte dieser Schuss für die selbsternannten Sittenwächter ganz schnell nach hinten los gehen.

Dass das Internet auf mittlere Sicht auch in Pakistan nicht mehr in der Büchse der Pandora verschwinden wird, wird man dort bald lernen.

Quelle: ZDF, CNN, TechTree